Berlin – Reactions to ESI proposal for refugee reception centres in Spain based on the Dutch "Ter Apel" model

On 30 July, ESI's Gerald Knaus gave an interview to WELT in which he argued for making it possible to quickly process asylum applications from refugees who are now coming to Spain, to support them in concrete terms and to make offers together with countries of origin:
Welt, "Man darf die Dinge nicht treiben lassen" ("You cannot let things drift")
WELT: Die EU-Staaten überlegen auch, in Afrika sogenannte Ausschiffungsplattformen einzurichten, um Migranten an der Einreise nach Europa zu hindern. Wie können wir uns das vorstellen?
Knaus: Hier ist keine einzige praktische Frage gelöst. Australien hat seit Jahren eine ähnliche Politik, doch selbst auf den Inseln Nauru und Manus waren insgesamt nie mehr als 2500 Menschen. Wo wäre das europäische Nauru im Mittelmeer? Für wie viele Menschen? Wäre die Idee, Tunesien zu bitten, 10.000 Menschen für fünf Jahre irgendwo im Land einzusperren? Abgesehen von moralischen Fragen: Ist nicht offensichtlich, warum keine nordafrikanische Regierung bereit ist, das zu tun?
WELT: Wie sieht es mit der Machbarkeit der Asylzentren aus, die innerhalb der EU entstehen sollen? Staaten wie Italien haben abgewinkt, obwohl die EU die Finanzierung übernehmen will. Knaus: Die Grundidee ist richtig. In der ersten Jahreshälfte 2018 kamen im Monat 7500 Menschen über das Meer nach Spanien, Italien und Griechenland. Selbst wenn es 10.000 wären: Es müsste möglich sein, diese in von der EU finanzierte Asylzentren zu bringen, wo es genügend Ressourcen gäbe, um in den meisten Fällen innerhalb von einigen Wochen über Asylanträge zu entscheiden. Doch was die Kommission derzeit vorschlägt, ist zu vage und unkonkret.
WELT: Was wäre ein realistischer Ansatz?
Knaus: Für eine effektive Flüchtlingspolitik braucht es zwei Dinge: schnelle Asylentscheidungen, ähnlich wie in den Niederlanden, und die Fähigkeit, Herkunftsländer dazu zu bringen, abgelehnte Staatsangehörige sofort zurückzunehmen. Bis jetzt haben wir hier keine konkreten Fortschritte gemacht.
WELT: Also ist die europäische Migrationspolitik am Ende? Knaus: Nein, im Gegenteil. Ich sehe gerade jetzt eine Chance für einen Durchbruch. Dazu brauchen wir eine Koalition betroffener Staaten, die zeigen, wie praktische Lösungen aussehen können. Derzeit kommen mehr Menschen über das Meer nach Spanien als nach Italien. Warum richten Deutschland, Frankreich und die Niederlande nicht gemeinsam mit Madrid ein Aufnahmezentrum in Spanien ein? Dort sollten Asylentscheidungen innerhalb weniger Wochen gefällt werden, unabhängige Anwälte sichern faire Verfahren. Die Partner würden sich bereit erklären, anerkannte Flüchtlinge aus diesen Zentren aufzunehmen. Wer abgelehnt wird, müsste sofort in die Herkunftsländer zurück.
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The interview was widely picked up by German language media:
- ZDF, mo:ma, "Migrationsexperte glaubt an Aufnahmezentrum" - TV interview with Gerald Knaus - ("Migration expert believes in reception centre") (31 July 2018)
- hr iNFO, "Was wir brauchen, sind schnelle Asylverfahren" - radio interview with Gerald Knaus - ("What we need are fast asylum procedures") (31 July 2018)
- WDR5, Morgenecho, "Flüchtlinge: Lieber Spanien als Italien" - radio interview with Gerald Knaus - ("Refugees: better Spain than Italy") (31 July 2018)
- Ö1, Mittagsjournal, "Flüchtlingszentren in Spanien?" - radio interview with Gerald Knaus - ("Refugee centres in Spain?") (30 July 2018)
- Deutsche Welle, "Bekommt Spanien ein Flüchtlingszentrum?" ("Will Spain get a refugee centre?") (30 July 2018)
- Frankfurter Allgemeine Zeitung, "Vorschlag für EU-Flüchtlingszentrum in Spanien" ("Proposal for an EU refugee centre in Spain") (30 July 2018)
- Die Zeit, "Migrationsforscher für Asylzentrum in Spanien" ("Migration expert in favour of asylum centre in Spain") (30 July 2018)
- ORF, "Experte für Flüchtlingszentrum in Spanien" ("Expert in favour of refugee centre in Spain") (30 July 2018)
- Kronenzeitung, "Migrationsexperte fordert Asylzentrum in Spanien" ("Expert calls for asylum centre in Spain") (30 July 2018)
- Die Zeit, "Flüchtlingskrise in Andalusien: Erstaufnahmezentrum öffnet" ("Refugee crisis in Andalusia: first reception centre about to open") (30 July 2018)
- Tiroler Tageszeitung, "Zahl von Flüchtlingen drastisch erhöht: Spanien als neues Italien?" ("Drastic increase in the number of refugees: Spain as the new Italy?") (30 July 2018)
- ZDF, "Knaus für Flüchtlingszentrum in Spanien" ("Knaus argues for refugee centres in Spain") (30 July 2018)
- Deutsche Welle, Bernd Riegert, "Spanien Migrationsziel Nr. 1 - ein Fall für Europa?" ("Spain as migration destination no. 1 - a case for Europe?") (30 July 2018)
- Deutschlandfunk, "Wir können nicht Forschung in Parolen übersetzen" ("We can't translate research into slogans") (30 July 2018)
- Neues Deutschland, Nelli Tügel, "Europa knausert" ("Europe is skimping") (30 July 2018)
- Merkur, "Flüchtlingskrise in Andalusien: Madrid will europäische Lösung" ("Refugee crisis in Andalusia: Madrid wants European solution") (30 July 2018)
- RTL, "Flüchtlingskrise in Andalusien: Erstaufnahmezentrum öffnet" ("Refugee crisis in Andalusia: First reception centre about to open") (30 July 2018)
- Civey, "Asylzentren in Spanien: Sollte die EU gemeinsame Aufnahmestellen einrichten?" ("Asylum centres in Spain: should the EU set up joint reception centres?") (30 July 2018)
- Ö1, Abendjournal, "Migration: EU-Hilfe für Spanien" ("Migration: EU support for Spain") (30 July 2018)